Schleichendes Baumsterben auf den Feldern der Härten

Mitgliedern des Arbeitskreises Artenvielfalt der Härtenliste ist aufgefallen, dass bei einigen Feldern zwischen Jettenburg und Kusterdingen beim Pflügen sehr nahe an die am Ackerrand stehenden großen Bäume geackert wurde. Dadurch wurden die Wurzeln einiger Bäume in Mitleidenschaft gezogen. Die Bäume werden dadurch geschwächt und sterben ab. Bäume sind aber sehr wichtig für unser Ökosystem. Sie sind der Lebensraum für Vögel und Insekten, die wiederum dafür sorgen, dass Schädlinge auf den Feldern nicht überhand nehmen. Ist der Baum abgestorben, wird er oft umgelegt. Das ist schade, denn auch tote Bäume bieten für viele Lebewesen einen wichtigen Schutzraum, als Brutplatz für Vögel und Insekten. Ist der Baum weg, ist die Nutzfläche zwar um einige qm größer und er steht beim nächsten Pflügen oder Mähen nicht mehr im Wege. Aber unser Landschaftsbild verändert sich, gerade die sehr alten Birnbäume und die Obstalleen, die sehr charakteristisch für unsere Landschaft auf den Härten sind, verschwinden immer mehr. Übrig bleibt dann eine eintönige und unbelebte Anbaufläche. Durch das Verschwinden der für die Härten früher typischen Obstbaumalleen gehen auch Bewegungskorridore und Vernetzungslinien für Insekten, Säugetiere und Vögel verloren.

Aber auch für die Menschen liefern die Bäume vielseitiges Obst, insbesondere die alten Sorten, die sich geschmacklich von den einheitlichen Produkten im Supermarkt unterscheiden. Und nicht zu vergessen der Most, der zu einem guten schwäbischen Vesper hervorragend passt.

Es gibt auch viele Felder bei denen ausreichend Grünland unter dem Baum gelassen wird, so dass der Baum gute Bedingungen zum Wachsen hat.

Wir haben Verständnis, dass die Landwirte ökonomischen Zwängen unterliegen und gezwungen sind rationell zu arbeiten. Für die Pflege unserer Kulturlandschaft sollten die Bauern daher unbürokratisch entschädigt werden, damit sie für uns ihren ökologischen Beitrag zu einer gesunden und lebenswerten Umwelt leisten können und die Bäume erhalten bleiben.

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