Johannes Ferber zur Sondersitzung des Gemeinderates zur Härtenschule
Liebe Leserinnen,
die Sondersitzung des Gemeinderates zur Härtenschule hat am 18. September stattgefunden. Die Verwaltung hat ihre Hausaufgaben gemacht und mehrere Varianten präsentiert, wie die Baumaßnahmen auf Basis der Machbarkeitsstudie von vor 6 Jahren an die heutigen Bedürfnisse angepasst und umgesetzt werden könnten.
Wie nicht anders zu erwarten, spielten bei den Überlegungen die Fördermöglichkeiten aus Landesgeldern eine Hauptrolle. Aus Sicht der Härtenliste legitimiert sich diese Betrachtungsweise erstmal aus der Tatsache, dass hohe Sonderfördermittel in Aussicht gestellt waren, bei denen es eng gesetzte Fristen zur Umsetzung der Maßnahme gab. Stand der Dinge aktuell ist aber, dass die Vergabe dieser Fördermittel gestoppt wurde. Unter anderem deswegen, weil sie mit einem fragwürdigen Losverfahren in keinster Weise der Situation und dem Bedarf gerecht werden können. Die Förderrichtlinien im Ländle sind offensichtlich noch nicht abschließend beschlossen. Das verschafft uns als Kommune Zeit, genauer darüber nachzudenken, was unsere Kinder brauchen und was wir uns für die Beschulung unserer Kinder leisten wollen.
Wir von der Fraktion HL haben deshalb darauf gedrängt, dass sich Schulleitung, Verwaltung, Elternvertreterinnen und Förderverein zusammensetzen, um hier über eine zukunftsfähige Ausrichtung der Härtenschule zu beraten und die Ergebnisse mit den Bauvarianten abzugleichen. Das sich diese Runde zeitnahe zusammenfinden wird, ist ein wichtiges Ergebnis aus der Sondersitzung.
Bei den Bauvarianten gibt es eine maßgebliche Unterscheidung. Soll der Bestandsbau saniert und weiter als Schulraum mitgenutzt werden, oder wird der Neubau zweigeschossig ausgeführt und der Altbau wir andersweitig genutzt. Eine Besichtigung der Schule im Vorfeld der Sondersitzung des Gemeinderats hat uns Gemeinderätinnen Gelegenheit gegeben, uns ein Bild vom Istzustand der Schule zu machen. Ich persönlich halte die Räume im Altbau für durchaus einbeziehbar in die Erweiterungsplanung. Aber hier sollten wir uns erst entscheiden, wenn die Förderrichlinien eindeutig interpretiert werden können.
Die Härtenliste hat bei der Sitzung das Mittagessen als ein zentrales Element des “..sich in der Ganztagsschule Wohlfühlen..” thematisiert. Wir wollen zumindest darüber nachdenken dürfen, ob es die Möglichkeit einer Frischeküche als Alternative zum zur Unzeit gelieferten aufgewärmten Mittagessen eines Cateringunternehmens gibt. Alleine das Nachdenken darüber stieß auf empörten Widerstand einiger Gemeinderätinnen der Freien Wähler und der FDP. Die Presse hat dann fälschlicherweise berichtet, dass der Elternbeirat eine Frischeküche gefordert hätte, was aber im Rückschluss heißt, das Thema ist auf dem Tisch und wird womöglich von Eltern und Großeltern aufgegriffen. Einen weiteren Schwerpunkt werden wir im Rahmen der Bauplanung beim Thema Schallschutz und Akustik setzen. Offene Räume erfordern da besondere Aufmerksamkeit. Erfahrungen aus anderen Schulen zeigen, dass hier immer noch viel falsch gemacht wird. Die Folgen sind Stress und Minderung beim Lernerfolg.
Die Erweiterung der Härtenschule nimmt nach 6 Jahren in der Versenkung wieder Fahrt auf. Wir von der Fraktion HL werden dranbleiben und unsere Überlegungen für eine an moderner, zeitgemäßer Pädagogik orientierten Bauweise in die Planung einbringen.
Johannes Ferber, Gemeinderat
Bild: Härtenschule