Situation der Härtenschule und Konzept zur Erweiterung

Der Gemeinderat informierte sich in seiner Sitzung am 24. Juli 2024 ausführlich zur Situation an der Härtenschule in Mähringen. Die Gemeinde Kusterdingen hatte sich bei einem Förderprogramm mit einer sehr hohen Förderquote beworben. Bürgermeister Soltau betonte, dass die Voraussetzungen für die Umsetzung dieses wichtigen Projektes damit ideal wären, allerdings sind die zeitlichen Rahmenbedingungen sehr eng

Annett Kirchmann beschrieb zunächst die Situation bei der Schulkindbetreuung, anschließend schilderte Viviane Glora die Notwendigkeit einer Erweiterung aus dem Blickwinkel des Schulbetriebes.

Ganztagsausbau aufgrund steigender Nachfrage erforderlich!

Zunächst berichtete Annett Kirchmann, stellvertretende Leiterin der Schulkindbetreuung, dass die Schulkindbetreuung trotz Erweiterung 2019 unter Platzmangel leidet. Überfüllte Räume und hohe Lautstärke beeinträchtigen die pädagogische Qualität und das Wohlbefinden der Kinder. Zusätzliche Räume sind notwendig, um die Gruppengrößen flexibel zu gestalten, soziale Fähigkeiten zu fördern und Rückzugsorte und Lernbereiche für die Kinder zu bieten. Das Essen wird im beengten Foyer vor der Turnhalle eingenommen, was zu Konflikten, Lärm und Zeitdruck führt. Steigende Schülerzahlen und der Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung ab 2026 verschärfen die Situation. Im nächsten Schuljahr gibt es bereits 131 Anmeldungen.

Details der Präsentation von Annett Kirchmann

Sanierung und Erweiterung der Härtenschule für den Schulbetrieb

Auch Viviane Glora, Konrektorin Härtenschule, unterstrich in Ihrem Vortrag die dringende Notwendigkeit einer Sanierung und Erweiterung, um den modernen Anforderungen gerecht zu werden. Die Schülerinnen und Schüler haben vielfältige Bildungsbedürfnisse. So umfasst der Unterricht auch demokratische Bildung, musische und künstlerische Schwerpunkte, Bewegungserziehung und lebenspraktisches Wissen. Ebenso stellt der gesetzliche Anspruch auf Inklusion neue Anforderungen. Die aktuellen Räumlichkeiten sind veraltet und entsprechen nicht den Anforderungen, um differenzierte Lernformen wie Gruppen- und Einzelarbeit zu ermöglichen. Es fehlen Räume für Bewegungsangebote, individuelle Förderung und kreative Aktivitäten. Die WC-Anlagen, Fenster, Heizkörper sind veraltet und ein barrierefreier Zugang ist nicht vorhanden. Eine Sanierung und Erweiterung der Härtenschule würde eine zeitgemäße und unterstützende Bildungsumgebung bieten. Es geht um die Zukunft unserer Kinder!

Details der Präsentation von Viviane Glora

Machbarkeitsstudie zur Sanierung und Erweiterung

Im Anschluss präsentierte Hans-Ulrich Kilian die Machbarkeitsstudie für die Sanierung und Erweiterung der Härtenschule. Ziel ist es, die schulischen und betreuerischen Anforderungen durch bauliche Maßnahmen zu erfüllen. Dafür erfolgt eine Gesamtsanierung des Bestandsgebäudes und die Erweiterung um einen Neubau. Er zeigte die vorgeschlagenen baulichen Veränderungen und die geschätzten Kosten sowie einen möglichen Zeitrahmen für die Bauabschnitte. Die Erweiterung deckt die Anforderungen des Schulbetriebes, der Ganztagsbereuung, der zentralen Mensa und Bewegungsräume, der Inklusion, der Barrierefreiheit sowie die Lehrerarbeitsbereiche, Lager- und technische Flächen ab. Die umfassende Sanierung und Erweiterung der Härtenschule ist notwendig, um den aktuellen und zukünftigen Anforderungen gerecht zu werden. Dies umfasst sowohl pädagogische als auch infrastrukturelle Aspekte, um eine moderne und inklusive Bildungseinrichtung zu schaffen. Die Gemeindeverwaltung und der Gemeinderat Kusterdingen werden aufgefordert, die vorgeschlagenen Maßnahmen zu unterstützen und umzusetzen.

Der Standpunkt der Härtenliste

Die Gemeinderätinnen und Gemeinderäte stehen dem Vorhaben grundsätzlich positiv gegenüber. Die Notwendigkeit einer Verbesserung der Situation wird gesehen, ein zentrales Ziel dabei ist die Bildungsqualität für unsere Kinder! Trotzdem müssen die Kostendetails einer sorgfältigen Überprüfung standhalten und auch eine Abwägung mit anderen wichtigen Vorhaben der Gemeinde – wie zum Beispiel einem Kindergarten-Neubau südlich der B28 – getroffen werden.

All diese Fragen erfordern noch weitere Detailinformationen und Diskussionen. Aus diesem Grund stellte die Härtenliste den Antrag auf eine zeitnahe Sondersitzung des Gemeinderates, dem auch die anderen Fraktionen des Gemeinderates mit großer Mehrheit zugestimmt haben.

One thought on “Situation der Härtenschule und Konzept zur Erweiterung

  1. Liebe Leserinnen,
    mitlerweile hat die oben genannte Sondersitzung stattgefunden. Die Verwaltung hat ihre Hausaufgaben gemacht und mehrere Varianten präsentiert, wie die Baumaßnahmen auf Basis der Machbarkeitsstudie von vor 6 Jahren an die heutigen Bedürfnisse angepasst und umgesetzt werden könnten. Wie nicht anders zu erwarten, spielten bei den Überlegungen die Fördermöglichkeiten aus Landesgeldern eine Hauptrolle. Aus Sicht der Härtenliste legitimiert sich diese Betrachtungsweise erstmal aus der Tatsache, dass hohe Sonderfördermittel in Aussicht gestellt waren, bei denen es eng gesetzte Fristen zur Umsetzung der Maßnahme gab. Stand der Dinge aktuell ist aber, dass die Vergabe dieser Fördermittel gestoppt wurde. Unter anderem deswegen, weil sie mit einem fragwürdigen Losverfahren in keinster Weise der Situation und dem Bedarf gerecht werden können. Die Förderrichtlinien im Ländle sind offensichtlich noch nicht abschließend beschlossen. Das verschafft uns als Kommune Zeit, genauer darüber nachzudenken, was unsere Kinder brauchen und was wir uns für die Beschulung unserer Kinder leisten wollen. Wir von der Fraktion HL haben deshalb darauf gedrängt, dass sich Schulleitung, Verwaltung, Elternvertreterinnen und Förderverein zusammensetzen, um hier über eine zukunftsfähige Ausrichtung der Härtenschule zu beraten und die Ergebnisse mit den Bauvarianten abzugleichen. Das sich diese Runde zeitnahe zusammenfinden wird, ist ein wichtiges Ergebnis aus der Sondersitzung.

    Bei den Bauvarianten gibt es eine maßgebliche Unterscheidung. Soll der Bestandsbau saniert und weiter als Schulraum mitgenutzt werden, oder wird der Neubau zweigeschossig ausgeführt und der Altbau wir andersweitig genutzt. Eine Besichtigung der Schule im Vorfeld der Sondersitzung des Gemeinderats hat uns Gemeinderätinnen Gelegenheit gegeben, uns ein Bild vom Istzustand der Schule zu machen. Ich persönlich halte die Räume im Altbau für durchaus einbeziehbar in die Erweiterungsplanung. Aber hier sollten wir uns erst entscheiden, wenn die Förderrichlinien eindeutig interpretiert werden können.

    Die Härtenliste hat bei der Sitzung das Mittagessen als ein zentrales Element des „..sich in der Ganztagsschule Wohlfühlen..“ thematisiert. Wir wollen zumindest darüber nachdenken dürfen, ob es die Möglichkeit einer Frischeküche als Alternative zum zur Unzeit gelieferten aufgewärmten Mittagessen eines Cateringunternehmens gibt. Alleine das Nachdenken darüber stieß auf empörten Widerstand einiger Gemeinderätinnen der Freien Wähler und der FDP. Die Presse hat dann fälschlicherweise berichtet, dass der Elternbeirat eine Frischeküche gefordert hätte, was aber im Rückschluss heißt, das Thema ist auf dem Tisch und wird womöglich von Eltern und Großeltern aufgegriffen. Einen weiteren Schwerpunkt werden wir im Rahmen der Bauplanung beim Thema Schallschutz und Akustik setzen. Offene Räume erfordern da besondere Aufmerksamkeit. Erfahrungen aus anderen Schulen zeigen, dass hier immer noch viel falsch gemacht wird. Die Folgen sind Stress und Minderung beim Lernerfolg.

    Die Erweiterung der Härtenschule nimmt nach 6 Jahren in der Versenkung wieder Fahrt auf. Wir von der Fraktion HL werden dranbleiben und unsere Überlegungen für eine an moderner, zeitgemäßer Pädagogik orientierten Bauweise in die Planung einbringen.
    Johannes Ferber GR

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