Ehrenamtliche Ärzteausbildung in Nepal
Am Freitag, den 02. Februar, wurden im Klosterhof bei einer Veranstaltung der Härtenliste Umweltschutz und Demokratie eV. 2 Vorträge gehalten. Im zweiten Vortrag berichteten Ursula und Wolfgang Blank über ihre langjährige Tätigkeit in Nepal, die sowohl medizinische Schulungen als auch einen Blick auf gesellschaftliche und demokratische Entwicklungen im Land umfasste.
Wolfgang Blank, aktiv im Arbeitskreis für Entwicklungshilfe, hat seit 2015 16 Schulungen in Nepal durchgeführt. Der Schwerpunkt seiner Tätigkeit liegt auf Schulungen zur Ultraschalldiagnostik. Das ist eine kostengünstige und unter den dortigen Bedingungen besonders geeigneten Diagnosemethode. Diese Schulungen sind auf dem aktuellen wissenschaftlichen Stand in Deutschland, und die Teilnehmer erhalten ein vom Staat anerkanntes Zertifikat. Die Finanzierung der dafür benötigten Geräte erfolgt durch Stiftungen. Wolfgang Blank betonte, dass nach seinen ersten Schulungen nun zunehmend Nepalesen auch andere Landsleute in dieser wichtigen Diagnosemethode unterrichten. Er sieht in dieser Arbeit einen wichtigen Beitrag zur Verbesserung der Lebensbedingungen, um den Menschen vor Ort eine Perspektive zu bieten und die Migration in Industrieländer zu reduzieren.
Ursula Blank präsentierte ihre Schulungsmaßnahmen zur Ultraschallausbildung speziell für Hebammen. Ihre Kurse und praktischen Übungen erstrecken sich über zwei Wochen, mit einem anschließenden Refresher-Kurs nach einem halben Jahr. Besonders wichtig ist die Ultraschallausbildung in abgelegenen Gebieten, den sogenannten Outreaches und kleinen Kliniken, wo eine bessere Diagnose vor Ort entscheidend ist. Bislang wurden bereits 151 Hebammen erfolgreich ausgebildet, und das Ziel ist klar definiert: eine Reduktion der Müttersterblichkeit durch verbesserte Diagnosemöglichkeiten.
Wolfgang Blank, der Nepal seit 1979 regelmäßig besucht, berichtete über die Veränderungen im Land. Trotz voranschreitender Umweltverschmutzung und einer hohen Korruptionsrate, sieht er auch eine aufkeimende demokratische Bewegung. Die Kultur im Land, geprägt von Lebensfreude und einer starken Frauenrolle, hat jedoch auch mit strukturellen Herausforderungen zu kämpfen.
Ursula Blank vertiefte den Blick auf die Arbeits- und Lebensbedingungen der Frauen und Mütter in Nepal, die einen bedeutenden Beitrag zur Gesellschaft leisten. Zum Abschluss kündigten die Blanks an, die gesammelten Spenden an eine Außenstation einer Klinik weiterzuleiten, um dort sanitäre Einrichtungen zu installieren und die Arbeitsbedingungen von Pflegern und Ärzten zu verbessern.
Der Vortrag wurde durch beeindruckende Fotos untermalt, und im Anschluss fand eine lebhafte Diskussion mit den Teilnehmern statt. Die Veranstaltung zeigte einmal mehr, wie wichtig das Engagement einzelner Personen sein kann, um positive Veränderungen in der Welt zu bewirken.