Abgeschlossenes Quartiersmanagement ermöglicht weitere Fördermittel für Kusterdingen

Dank einer wegweisenden Entscheidung des Gemeinderats am 10. Mai 2021 auf Initiative der Härtenliste konnte in der Gemeinde Kusterdingen nun das erste Quartierskonzept fertigstellen. Dadurch hat die Gemeinde die Möglichkeit, Fördermittel für Umsetzungsmaßnahmen zu beantragen und das Quartier für die Aufnahme in das Landessanierungsprogramm zu qualifizieren. Die anwesenden Gemeinderäte Gudrun Witte-Borst, Vera Ambros, Matthias Illing und Hannes Ferber (alle Härtenliste) interessierten sich für das weitere Vorgehen und für die Vergabekriterien.

Der Abschlussbericht des Quartiersmanagements Kusterdingen Nord liefert der Gemeinde Handlungsempfehlungen. Bürgermeister Soltau betonte, dass nun der nächste Schritt folgen müsse: Die Erstellung eines kommunalen Wärmeplans, um den Bürgern Planungssicherheit zu bieten. Des weiteren sollen Konzepte für weitere Quartiere entwickelt werden. Die EnergieEffizienz GmbH hob die Bedeutung von Wärmepumpen und die Möglichkeit eines Nahwärmenetzes im Quartier Kusterdingen-Nord und die Notwendigkeit der Anpassung an den Klimawandel hervor. Details zur Abschlussveranstaltung und zu den Empfehlungen sind in einem Artikel auf der Homepage der Agendagruppe “Klimaschutz Härten” zu finden (https://klimaschutz-haerten.de/Abschluss-2023-06).

Ein bedeutender Schritt für die Gemeinde ist die Aufnahme des Quartiers in das Landessanierungsprogramm. Thomas Geisler und Marius Sonnenwald von der Kommunalentwicklung GmbH (KE) stellten weitere Details vor. Die KE fungiert als Berater der Gemeinden bei strategischer Planung und Entwicklung und befasst sich mit Themen wie Energie, demographische Entwicklung und Sanierung. Im Rahmen des Landessanierungsprogramms wird untersucht, wie sich die Kommune sozial, wirtschaftlich und energetisch entwickelt.

Die Fördermittel setzen sich aus Bundes- und Landesmitteln sowie Eigenbeteiligung der Gemeinde zusammen. Förderfähig sind private und öffentliche Gebäude, Straßen und die Gestaltung von Plätzen mit dem Ziel einer klimagerechten Modernisierung und Verschattung. Dabei müssen die Grundstücke im Sanierungsgebiet liegen und den Sanierungszielen entsprechen. Für die privaten Projekte muss der Gemeinderat die Förderkriterien noch festlegen (Voraussichtlich im Herbst 2023). Die Fördermittel können für haustechnische, wohntechnische und bautechnische Verbesserungen verwendet werden, auch für Belüftungs- und Fassadenmaßnahmen. Es werden jedoch keine rein ästhetischen Schönheitsreparaturen gefördert.

Die Entwicklung der Gemeinde Kusterdingen in den letzten 30 Jahren zeigt ein Bevölkerungswachstum von 21%, mit mehr Zuzügen als Wegzügen. Es gibt viele Familien mit Kindern, und es wurden mehr Geburten als Sterbefälle verzeichnet. Die Gemeinde wird weiterhin wachsen, und es besteht ein Bedarf an Wohnraum. Gleichzeitig nimmt die Anzahl der Menschen über 70 Jahre zu, und die Wohnbedürfnisse ändern sich. Darüber hinaus wird der Sommer immer heißer, was weitere Anpassungen erforderlich macht.

Die erfolgreiche Umsetzung des Quartiersmanagements und die Aufnahme in das Landessanierungsprogramm ermöglichen der Gemeinde Kusterdingen, ihre Entwicklung gezielt voranzutreiben und die Herausforderungen der Zukunft aktiv anzugehen, nachhaltige und zukunftsorientierte Maßnahmen umzusetzen, um die Lebensqualität für ihre Bürgerinnen und Bürger weiter zu verbessern.

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